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VR-Brillen – wie man am besten in die virtuelle Realität abtaucht

Virtual Reality, der Trend schlechthin, hat längst ein breites Spektrum an Interessenten gewonnen. Doch was ist so faszinierend an dieser virtuelle Realität und wie gelingt das Eintauchen am besten?

Durch eine VR-Brille (Virtual Reality) erblicken Sie eine computergenerierte, virtuelle Welt. Ein sogenanntes, stereoskopisches Bildverfahren erzeugt eine realistische, dreidimensionale Umgebung. Der Träger eines solchen VR-Headsets kann seinen Kopf in alle Richtungen drehen, um so alles zu erkunden. Das sorgt für ein „Mittendrin-Gefühl“ und die erstaunlich echt anmutende 360-Grad-Ansicht verblüfft bereits beim ersten Aufsetzen der Brille. Das Einsatzgebiet beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Ansehen von dreidimensionalen Bildern. Schon seit Längerem haben auch die Film- und Videospielindustrie dieses Medium für ihre Zwecke entdeckt.

Endlich ist VR marktreif!

Über Jahrzehnte hinweg wurde an einer tauglichen VR-Brille getüftelt, der Durchbruch dieser Technologie ließ jedoch lange auf sich warten. Zwar wurden auch schon in den 80ern und 90ern Videobrillen entwickelt, die Akzeptanz der Kunden fehlte jedoch. Die Technik war einfach lange Zeit zu unausgereift, um den geplanten Einsatzgebieten zu genügen. Oculus VR nahm 2013 dann eine Vorreiterrolle ein. Das Unternehmen präsentierte ein Vorserienmodell der Oculus Rift VR-Brille, die damals für Aufsehen sorgte. 2016 wurde diese Brille der breiten Masse zugänglich und konnte große Erfolge feiern. Schnell zogen Mitbewerber wie Samsung, HTC oder Google nach und entwickelten ihre eigenen Modelle.

Die Einsatzgebiete von VR-Headsets

VR verbinden die meisten mit Entertainment, was tatsächlich auch eines der Haupteinsatzgebiete darstellt. Es macht einfach Spaß, sich in fremde Welten zu versetzen, Städte vom Sofa aus zu erkunden oder spannende Games im 360-Grad-Blick zu zocken. Doch die VR Technik bietet noch viel mehr und hat längst schon weiter Anwendungsmöglichkeiten erschlossen:

Simulationen

VR-Brillen können reale Situationen perfekt simulieren. So lassen sich Szenarien wie das Steuern eines Flugzeugs im virtuellen Cockpit für die Pilotenausbildung realitätsnah abbilden.

Ingenieurwesen/Konstruktion

Seit vielen Jahren machen sich Ingenieure in der Konstruktionsphase CAD (rechnerunterstütztes Konstruieren) zunutze. Mit einer VR-Brille können diese Konstruktionen noch realistischer betrachtet und bearbeitet werden.

Architektur

Der Architekt kann mithilfe einer VR-Brille bereits im Vorhinein einen virtuellen Rundgang durch sein geplantes Bauobjekt begehen und VR auch für Kundenpräsentationen nutzen.

Design

Ein Designer kann seine Entwürfe von Möbel oder Kleidungsstücke noch vor der Produktion, genauso begutachten, wie sie im Endeffekt real aussehen werden. Hierdurch ergeben sich zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten, die kreativen Köpfen ganz neue Perspektiven offenbaren.

Medizin

Angehenden Chirurgen bieten VR-Modelle einen besonderen Mehrwert. Diese können den menschlichen Körper realitätsgetreu abbilden und ermöglichen den Ärzten risikofreie Simulationen von Operationen.

Bildung

Audiovisuelle und interaktive Inhalte, die möglichst viele Sinne stimulieren, beschleunigen den Lernprozess und steigern die Lernbereitschaft. Die renommierte Harvard Universität bietet bereits eine VR-Vorlesung an, die bei den Studenten auf sehr großen Anklang stößt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lehrmitteln, speichert unser Gehirn das virtuelle Erlebnis als Erfahrung ab, welche im Nachhinein wesentlich besser abgerufen werden kann.

Auf was sollte man beim Kauf einer VR-Brille achten?

Welche VR-Brille für Sie nun in Betracht kommt, hängt maßgeblich von Ihren individuellen Anforderungen und Ihrem geplanten Einsatzgebiet ab. Das Preisspektrum von VR-Brillen ist riesig und reicht von der einfachen Pappbrille für wenige Euro bis hin zum teuren High-End-Modell für einige Hunderte Euro. Möchten Sie eher nur etwas in die virtuelle Welt „hineinschnuppern“ und nicht gleich Unsummen investieren, eignen sich oft schon günstige Modelle. Diese können für wenig Geld schon einen recht guten Eindruck von der virtuellen Realität vermitteln. Falls Sie hingegen genüsslich Filme mit guter Soundqualität sehen, anspruchsvolle Spiele zocken oder Ihre künftige VR-Brille gar für professionelle Zwecke nutzen wollen, gibt es geeignetere Alternativen. Beim Kauf einer VR-Brille steht man generell erste einmal vor der Frage, ob man diese in Kombination mit einem Smartphone, Computer oder Konsole verwenden wird. Hieraus leiten sich dann der Preis, die technischen Eigenschaften und damit die Einsatzmöglichkeiten ab.

Die Desktop-VR-Brille

Im Gehäuse einer Desktop-VR-Brille befindet sich ein eigenständiges Display. Die Linsen der Brillen sind direkt vor diesem Display platziert. Hierdurch wird das Bild gekrümmt und erzeugt so den räumlichen Effekt. Diese Headsets verfügen über eigene Sensoren und werden an Computer oder Spielekonsole angeschlossen, welche sie dann mit VR-Inhalten speisen. Hierbei übernimmt der Computer auch die komplette Rechenleistung, um die anspruchsvollen VR-Inhalte zu generieren. Eine autarke Nutzung ist somit nicht gegeben. Bekannte Modelle sind die populäre Oculus Rift oder die HTC Vive.

Vorteile

  • Sehr reales VR-Erlebnis
  • Verbindung zu leistungsfähigen Computern und Konsolen
  • Zusatzfunktionen

Nachteile

  • Wesentlich teurer
  • Bewegungseinschränkungen durch Kabelverbindungen
  • Leistungsfähiger Computer wird benötigt

VR für Smartphones

In eine Handy-VR-Brille wird das Smartphone ganz einfach eingesetzt. Das Handy übernimmt dann die Grafikberechnung und stellt sein Display sowie seine Sensorik zur Verfügung. Apps versorgen die Brille dann mit dem gewünschten VR-Content. Die günstige VR-Brille für Smartphones kommt meist komplett ohne elektronische Technik und Kabel aus. Eine eigenständige VR-Brille kosten derzeit noch mehrere hundert Euro, wohingegen viele Modelle für Smartphones auch schon weit unter 100 Euro erhältlich sind. Man sollte allerdings beachten, dass VR-Anwendungen hohe Voraussetzungen an die Hardware des Smartphones stellen. Mit älteren Modellen ist der Betrieb nur sehr eingeschränkt möglich. Bevor Sie sich also für eine VR-Brille für Ihr Smartphone entscheiden, sollten Sie sich über dessen Leistungsdaten informieren. Äußerst wichtig für eine gute Darstellung sind Displayauflösung und Rechenleistung. In aller Regel erfüllen lediglich aktuelle Top-Smartphones die hohen Voraussetzungen von VR.

Vorteile von Mobile VR

  • Preis
  • Ideal für Einsteiger
  • Keine doppelte Anschaffung nötig
  • Kabellose Verbindung

Nachteile

  • Schlechtere VR-Erfahrung aufgrund eingeschränkter Technik
  • Lediglich moderne Smartphones erfüllen die hohen Anforderungen von VR

Wie setze ich eine Smartphone-VR-Brille in Betrieb?

Zuerst einmal benötigen Sie ein paar VR-taugliche Apps, die sie aus dem App Storen von Apple oder Google Play downloaden können. Hier stehen inzwischen schon viele kostenfreie Anwendungen wie beispielsweise Achterbahnfahrten, Städtereisen oder Spiel zur Wahl. Die Inbetriebnahme gestaltet sich dann denkbar einfach. Sie spannen Ihr Smartphone in die vorgesehene Vorrichtung der Bille ein und justieren gegebenenfalls noch die Linsen. Diese können durch ein Drehen die Schärfe einstellen und teilweise auch der individuellen Augen/- Kopfform angepasst werden. Nun wäre die Brille für den ersten Einsatz startklar. In manchen Anwendungen wie zum Beispiel Google Streetview, Google Earth oder YouTube finden Sie teilweise auch ein „Brillensymbol“, was bedeutet, dass diese Apps VR unterstützt. Wenn Sie dieses Symbol nun anklicken, wird der VR-Modus aktiviert. Im VR-Modus wird das Bild horizontal zweigeteilt und in zwei „Kreisen“ dargestellt.

Welche Qualitätskriterien muss eine VR-Brille erfüllen?

Immersion beschreibt die Intensität der VR-Erfahrung. Die Immersion steigt, je anspruchsvoller die Technik der VR-Brille ist. Die Summe aus den einzelnen Qualitätskriterien bestimmt über die Immersion. Diese ist hoch, wenn der Nutzer sich tatsächlich interaktiv in die virtuelle Welt integriert fühlt, ohne durch störende Faktoren wie geringe Blickwinkel oder einer unscharfen Bilddarstellung abgelenkt zu werden. Die nachfolgenden Kriterien bestimmen den Grad der Immersion:

Bildqualität

Ein ausschlaggebendes Kaufkriterium ist definitiv die Bildauflösung. Sie wird wie bei Smartphone, Monitoren oder Fernsehern in Pixel angegebenen. Je mehr Pixel, desto besser. Die Anforderungen einer VR-Brille an die Bildschirmauflösung sind nochmal um einiges höher. Anders als bei einem Smartphone oder Monitor, liegt das Display einer VR-Brille viel näher vor den Augen. Darüber hinaus halbiert sich die Auflösung, da das Bild jeweils einzeln auf zwei Augen projiziert wird. Ist die Auflösung zu gering, erkennt man sehr schnell jeden einzelnen Pixel und das Bild gleicht einem Rastermuster. Das sieht dann nicht nur unschön aus, sondern kann auch Kopfschmerzen und Augenbeschwerden verursachen. Ein realistisches VR-Erlebnis bleibt somit verwehrt. Um eine akzeptable Bildschärfe zu erzielen, sollte man darauf achten, dass die VR-Brille mindestens eine Full HD-Auflösung (1920 × 1080) unterstützt. Fall Sie vorhaben, sich eine VR-Brille für Ihr Smartphone zuzulegen, beachten Sie unbedingt auch hier die Displayauflösung Ihres Smartphones.

Sichtfeld

Ein großes Sichtfeld entscheidend ebenso maßgeblich über die Immersion. Einfache Videobrille können lediglich 45 Grad abdecken. Ein wirklich realistisches Sichtfeld entsteht allerdings erst ab zirka 80 Grad. Hier gibt es dann keine sichtbaren Grenzen mehr, die das Blickfeld beschneiden.

Headtracking

Headtracking (Kopfverfolgung) misst mithilfe von Gyro- und Beschleunigungssensor die Kopfbewegungen des Nutzers. Bewegt dieser nun den Kopf, kann er in Spielen oder Filmen rundherum blicken, da diese Sensoren seine Bewegungen registrieren.

Latenz

Die Latenz beschreibt die Präzision, mit der die Brille Kopfbewegungen übertragen werden. Dies sollte möglichst exakt geschehe und unter 20 Millisekunden geschehen, um eine realistische Simulation zu garantieren. Die Latenz wird von vielen Faktoren beeinflusst: dem Displays, der Rechenleistung des verbauten Prozessors, die Empfindlichkeit der Sensoren und der maximalen Bildwiederholrate.

Gerade bei schnellen Bewegungen, wie zum Beispiel beim Spielen ist die Latenz von besonderer Bedeutung. Die Playstation VR hat mit 18 Millisekunden beispielsweise eine sehr günstige Latenz.

Bildwiederholfrequenz

Die maximale Bildwiederholungsrate gibt in Hertz an, wie oft das Bild in der Sekunde wiederholt werden kann. Je höher die Bildwiedergabe ist, desto flüssiger werden Bewegungsabläufe abgespielt. Um eine flüssige Bildwiedergabe zu erzielen, sollte sowohl VR-Brille als auch die Software mindestens 60 Hertz unterstützen.

Sensoren und Tracking

In VR-Brillen sind jede Menge Sensoren verbaut. Diese messen Beschleunigung, Rotation (Gyrometer) oder die Blickrichtung. Der Gyrometer zählt zur Standardausstattung und erfassen die Kopfbewegungen des Nutzers. Erst durch Ihn kann man sich wie in der realen Welt umsehen. Was dem Nutzer einer Smartphone-Brille größtenteils verwehrt wird, können Videobrillen wie die HTC Vive realisieren: mithilfe von intelligenten Bewegungssensor kann ein freies Laufen im Raum registriert werden. Das bedeutet, dass Schritte und Bewegungen erfasst werden und in die virtuelle Welt übertragen werden.

Steuerung der VR-Brille

Die Steuerung von teuren VR-Headsets für den Computer geschieht komfortabel mit Hilfe der ausgefeilter Sensorik, durch speziell angepasste Controllern und Knöpfen. Einige Controller können ebenso (Arm-)Bewegungen umsetzen. Eye-Tracking registriert Bewegungen der Augen und kann so eine alternative Steuerungsmethode ermöglichen.

Bei Smartphone-VR-Brillen sind die Steuerungsmöglichkeiten meistens stark eingeschränkt. Einige Geräte lassen sich durch den Magnometer des Smartphones bedienen, der häufig jedoch nur eine Aktion auslösen kann. Manche Handy-VF-Brille lassen eine Steuerungsmöglichkeit komplett vermissen. Um Eingaben tätigen zu können, muss das Smartphone dann immer wieder heraus geklappt werden. Das ist nicht nur sehr unpraktische, sondern macht eine vernünftige Nutzung der Brille fast unmöglich. In diesem Falle ist es ratsam, eine Mini-Bluetooth-Fernbedienung zu erwerben. Diese sind günstig erhältlich und verbessern die Steuerung ungemein.

Sound

Die perfekte VR-Simulation darf nicht ohne den passenden Sound auskommen. Qualitativ hochwertiger 3D-Klang sorgt für eine realitätsnahe Kulisse. Die Geräusche kommen somit aus sämtlichen Richtungen, was zu einer noch realistischeren und aufregenden Atmosphäre beiträgt. Bestenfalls ist in die VR-Brille bereits ein Surround-Kopfhörer integriert, andernfalls kann auch ein externes Gerät anschließen.

Korrekturfunktion für Brillenträger

Auch Träger einer Sehbrille kommen in den Genuss der virtuellen Welt. Sie müssen allerdings darauf achten, dass die VR-Brille über eine Korrekturfunktion verfügt. Diese ermöglicht eine Anpassung der Dioptrien. So können sie ohne Sehhilfe in die VR-Brille blicken. Diese Anpassungsmöglichkeiten sind allerding beschränkt. In der Regel bewegen sich die verstellbaren Werte in etwa zwischen minus vier und plus zwei Dioptrien.

Ergonomie & Mobilität

Möchte man seine VR-Brille nicht nur für ein paar Minuten aufsetzen, sondern sie mehrere Stunden zum Schauen von Filmen oder zum Zocken nutzen, dann sollte sie ergonomischen Ansprüchen gerecht werden. Zuerst einmal sollte man darauf achten, dass die Brille nicht allzu schwer ist. Weiterhin sind eine gute Polsterung sowie die Verstellbarkeit der Linsen wichtig. Für einen guten Halt am Kopf sollten drei elastische Klettbänder dienen.

Virtuell Sickness

Manche Personen beklagen bei der Nutzung der VR-Brille Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Diese Virtual Sickness (Virtuelle-Realitäts-Krankheit, ähnlich wie Seekrankheit) kann von mehreren Faktoren abhängen. Zum einen sind manchen Menschen empfänglicher für bestimmte Beschwerden, zum anderen kann auch eine schlechte Hardware schuld sein. Derartige Symptome treten in der Regel durch ungünstige Latenz und die unzureichende Bildqualität auf. Auch zu schnelle Bewegungen, Sprünge oder Spiele mit hohen Geschwindigkeiten können empfindlichen Personen zusetzen. Solche Anwendungen sollten dann möglichst gemieden werden. Um Virtual Sickness so gering wie möglich zu halten, sollte die Immersion so hoch wie möglich sein.

Schadet VR den Augen?

Können unsere Augen beim Blick durch eine VR-Brille Schaden nehmen? Das konnte bisher nicht bewiesen werden, man sollte allerdings ein paar Dinge beachten. Jegliche Bildschirmarbeit beansprucht auf Dauer die Augen, das sollte klar sein. Je günstiger die Bedingungen sind (Auflösung, Bildwiederholungsrate, Kontrast, Farben, Helligkeit etc.), desto weniger Beschwerden treten auf. Bisher gibt es jedoch keine Erkenntnisse, dass dies auf Dauer Augenschäden verursacht. Hersteller wie Oculus oder HTC empfehlen ihren Nutzern, alle 30 Minuten eine Pause von zehn bis 15 Minuten einzuhalten. Kindern unter 13 Jahren sollten VR-Brillen eher nicht nutzen, da sich ihre Augen noch in der Entwicklungsphase befinden.

Die beiden High-End-Modelle: Oculus Rift und HTC Vive

Die Oculus Rift sowie die HTC Vive sind derzeit die zwei Platzhirsche unter den PC-Brillen. Beide besitzen ein eigenständiges Display mit einer recht hohen Auflösung von 2.160 x 1.200 Pixeln. Die Blickwinkel sind mit 110 Grad bei jeweils großzügig bemessen. Daher eignen sich sowohl die Oculus Rift als auch die HTC Vive bestens zum Spielen und für professionelle VR-Anwendungen.

HTC Vive – umfangreiches Tracking-System

Eines der Highlights der HTC Vive ist das gelungen Room-Tracking. Hierbei ist die Brille von HTC der Oculus überlegen. Wer großen Wert auf ein räumliches VR-Erlebnis legt und sich über mehrere Quadratmeter hinweg bewegen möchte, erhält mit der Vive ein attraktives Modell. Hat man allerdings nicht vor sich mit der Brille zu bewegen oder schlichtweg nicht genügend Platz in der Wohnung kommt die günstigere Oculus Rift in Frage.

Für noch mehr Immersion: Oculus Touch

Kenner der Szene verbinden VR zwangsläufig mit der Oculus Rift. Das liegt nicht nur daran, dass die Oculus Rift erste taugliche VR-Brille für den Endkunden war/ist, sondern vielmehr an ihren technischen Qualitäten. Die sehr gute Latenz und die hohe Bildwiederholungsrate des qualitativ hochwertigen Displays sorgen zu jeder Zeit für eine exzellente Reaktionsgeschwindigkeit. Virtual Sickness wird somit vermieden.

Oculus Touch bietet neben den beiden Analogsticks und den Triggertasten für Zeige- und Mittelfinger auch zwei zusätzliche Tasten, welche mit dem Daumen bedient werden können. Wichtigstes Feature ist allerdings die durch Infrarot- und Beschleunigungssensoren realisierte Positionsbestimmung, was eine 4-Achsen-Steuerung im freien Raum ermöglicht und so das Benutzen der eigenen Hände im Spiel simuliert. Dies unterstützt die Immersion noch weiter und gibt dem Spieler das Gefühl, sich tatsächlich in der virtuellen Umgebung zu befinden.

Microsoft HoloLens AR

Die Microsoft Hololens unterscheidet sich von der Konkurrenz und verfolgt ein leicht abgewandeltes Konzept. AR (Augmented Reality) wird auch computergesteuerte, erweiterte Realität genannt. Hierbei werden VR-Elemente mit der Wahrnehmung der realen Welt vermischt. Damit können in Echtzeit Informationen, Grafiken, Zeitangaben, geographische Daten und vieles mehr auf den Gläsern angezeigt werden. So wird die „echte Welt“ also um die Inhalte der Medienbrille erweitert. Bei VR-Brillen taucht man „komplett“ in die virtuelle Welt ein, während bei AR reale und virtuelle Welt verschmelzen.

Die holografische Prozessoreinheit (HPU) ist verantwortlich für sämtliche Vorgänge, die mit den Sensoren und der Wiedergabe auf dem Display zusammenhängen. Microsoft hat mit seinem Sensoren-System „Kinetic“ der Xbox schon einige Erfahrungen im Bereich der digitalen Bewegungserfassung und Gestensteuerung sammeln können, die auf die HoloLens übertrage werden. Die HPU tauscht ständig Daten mit dem Intel Atom Hauptprozessor und der eigens von Microsoft entwickelte Tiefenkamera aus. Hierüber wird die Gestensteuerung über die HoloLens ermöglicht. Zur Erfassung der Umgebung kommen vier weitere Kameraeinheiten sowie ein Beschleunigungssensor zum Einsatz.

VR Headsets für Gamer

Die Gaming-Industrie ist nicht erst seit dem Hype um die Oculus Rift auf das Thema VR aufmerksam geworden. Bereits vor über 20 Jahren entwickelten bekannte Hersteller wie Nintendo, Sega oder Sony eigene Geräte, die speziell für Gamer konzipiert waren. Doch alle wurden zum Flop. Die Gründe für diesen Misserfolg waren vielfältig. Durch die unausgereifte Technik entstanden Kopfschmerzen und Übelkeit, die monochrome und pixelige Bilddarstellung war nicht attraktiv, die Auswahl an Software zu gering und die Ergonomie (vor allem beim Virtual Boy) katastrophal. Seit diesen Misserfolgen haben sich die Spielehersteller lange nicht mehr an das Thema VR gewagt. Doch durch die fortschreitende Weiterentwicklung der VR-Brillen innerhalb der letzten Jahre wittern die Hersteller wieder eine Chance, denn das Potenzial ist riesig. Bei Autorennen werden Sie in das virtuelle Cockpit versetzt und bei Ego-Shootern befinden Sie sich mitten im Schlachtfeld. Sony war der erste Hersteller, der eine Konsolen taugliche VR-Brille auf den Markt brachte.

Sony PlayStation VR

Sony macht Zockern mit der PS VR ein interessantes Angebot. Im Vergleich zu den beiden Platzhirschen Oculus Rift und HTC Vive ist das Gaming Headset von Sony um einiges günstiger. Sie ist optimal auf die Hard- und Software der PS4 abgestimmt und lässt sich kinderleicht einrichten. Neben der hohen Verarbeitungsqualität der Brille überzeugen vor allem die schnelle Reaktionszeit und die gute Ergonomie. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die verhältnismäßig große Auswahl an Spiele, darunter Hochkaräter wie "Resident Evil 7" oder "Eagle Flight". Für passionierte PS4-Zocker stellt die PlayStation VR eine optimale Plattform dar.

Wie leistungsfähig sollte ein Computer für VR sein?

Die virtuelle Realität ist hardwarehungrig. Mit einem überholten Rechner wird der Spaß schnell getrübt werden. Kann Ihr PC den hohen Systemvoraussetzungen standhalten? Um sich einen groben Überblick darüber zu verschaffen, welche technischen Voraussetzungen ein Computer erfüllen sollte, kann man sich an den Angaben der Marktführer orientieren.

Welchen Antrieb benötigt die Oculus Rift?

Die Oculus Rift stellt besondere Ansprüche an das technische Innenleben unserer Computer. Als Mindeststandard empfiehlt der Hersteller die Grafikkarte NVIDIA Geforce GTX 970 oder AMD Radeon 290. An Arbeitsspeicher werden 8 GB empfohlen. Der Prozessor sollte mindestens ein Intel i5-4590 oder höher sein. Als Betriebssystem wird Windows 7 SP1 und alle höheren Windows-Versionen vorausgesetzt. Was selbstverständlich zum Anschluss benötigt wird, sind ein HDMI- sowie zwei bis drei USB-Ports.

Was fordert die HTC Vive für die virtuelle Realität?

HTC schraubt die Anforderungen für seine Vive VR-Headset nur minimal nach unten:

  • BETRIEBSSYSTEM: Windows 7 Service Pack 1 oder aktueller (Windows 8, Windows 10)
  • PROZESSOR: Intel i5-4590, AMD FX 8350 oder besser
  • ARBEITSSPEICHER: 4 GB oder mehr
  • GRAFIKKARTE: Nvidia Geforce GTX 970, AMD Radeon R9 290 oder besser
  • VIDEO-AUSGABE: HDMI 1.4 oder DisplayPort 1.2 oder neuer
  • USB-ANSCHLUSS: 1 x USB 2.0 oder besser

Insbesondere die Grafikkarte entscheidet maßgeblich darüber, ob und wie gut VR am PC funktioniert. Mit einem veralteten Modell werden Sie nur wenig Spaß haben. Zu beachten ist, dass dies die Mindestanforderungen darstellen um die Technik vernünftig nutzen zu können. Ein „Mehr an Hardware“ kann demzufolge nicht schaden.

Hardwarevoraussetzungen automatisch ermitteln

Mit speziellen Benchmark-Tests können Sie ermitteln, ob ihre Hardware überhaupt fähig ist mit Ihnen in die virtuelle Realität abzutauchen. Mithilfe des Programms „Steam VR Performance Test“ können Sie überprüfen, ob Ihr Computer die nötigen Systemvoraussetzungen der neuen VR-Brillen erfüllen kann. Die erforderlichen Voraussetzungen sind auf den ersten Blick hoch und mit denen von aktuellen Gaming-PCs vergleichbar.

Erfüllt Ihr PC diese Voraussetzungen nicht?

Die einfachen Anwendungen können auch an Computern mit einer etwas schlechteren Hardware ausgeführt werden. Wesentlich schlechter als die Mindeststandards sollte die Hardware dann aber nicht sein, sonst geht nicht viel. Möchte man grafisch komplexe Applikationen zum Laufen bringen, sollte man sich definitiv überlegen, seinen PC um die notwendigen Komponenten zu erweitern oder einen neuen Computer zu erwerben. Denn wer die VR-Welt richtig genießen möchte, kommt zwangsläufig nicht an einem PC mit starker Hardware umher.

Welche Voraussetzungen muss das Smartphones für VR erfüllen?

Für Smartphones sind die Anforderungen nicht weniger anspruchsvoll, daher kommen zumeist lediglich die Nutzer aktueller Oberklasse-Smartphones in das Vergangen der VR-Welt.

Sensoren

Zwingende Voraussetzung für das Smartphone ist ein Gyrosensor, denn dieser registriert Ihre Kopfbewegung. Die allermeisten Smartphones verfügen über einen solchen Sensor. Auch ein integrierter Beschleunigungssensor ist wichtig, um die Intensität der Kopfbewegungen zu erfassen. Damit Sie die durch die unterschiedlichen VR-Apps navigieren können, benötigt Ihr Handy ein Magnetometer. Diese interagiert mit dem Magnetschalter der Brille und löst die gewünschte Aktion aus. Falls Ihr Gerät nicht über einen Magnetometer verfügt, können Sie alternativ über einen optional erhältlichen Controller eine oder Bluetooth-Tastatur steuern.

Größe

Weiterhin kommt es auch auf die Größe des Smartphones an. Man sollte daher darauf achten, welche Größen die jeweilige Brille unterstützt. Häufig werden Größe von 4 bis 5,5 Zoll unterstütze.

Display

Das Display sollte möglichst hochauflösend sein, damit die VR-Bildinhalte einigermaßen scharf dargestellt werden können. Hierzu sollte eine Full HD-Auflösung genutzt werden (1.920*1080 Pixel). Besser noch sind Display mit QHD- oder sogar 4K-Auflösunge. Prinzipiell ist zwar auch ein Betrieb mit einer HD-Auflösung möglich, das Bild ist dann jedoch sehr grobkörnig.

Prozessor, Grafikeinheit und Arbeitsspeicher

Die Rechenpower eines Smartphones wir von VR-Apps stark beansprucht. Ältere Modelle sind hier schnell überfordert und können die Bewegungsabläufe nur verzögert und ruckelig darstellen.

Betriebssystem

Das Betriebssystem (Android oder iOS) sollte für den VR-Einsatz so aktuell wie möglich sein, damit alle Anwendungen unterstützt werden können.

Fazit

Im Smartphone-Bereich gibt es zahlreiche VR-Brillen, die zum Ausprobieren einladen. Viele Modelle unterscheiden sich nicht so stark voneinander, hier spielt vielmehr die Hardware des verwendeten Handys eine entscheidende. Diese Headsets sind aufgrund Ihres geringen Preises für Personen geeignet, die VR eher selten und weniger intensiv nutzen. Ihnen bietet Mobile-VR-Brille ein tolles Erlebnis und einen ersten Vorgeschmack auf zukünftige VR-Geräte.

Der ambitionierte Zocker wird sicherlich andere Ansprüche haben. Gerade im Gaming-Bereich kommt es auf ein ausgefeiltes Steuerungssystem an. Der PlayStation-Zocker kann direkt auf die PlayStation VR zurückgreifen, die gute Leistung zum angemessenen Preis bietet. Oculus Rift und HTC Vive sind zwei Allrounder mit starker Technik, die sich für sämtliche VR-Anwendungen am Computer bestens eignen.

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