Die Gigabyte AORUS 2GB kam in einem ausgesprochen schicken und stabilen Karton, schwarz mit silbernem Druck. Nicht, dass es sonderlich wichtig wäre, aber es wirkte gleich ausgesprochen edel und sorgfältig verpackt. Den wirft man nur ungern weg. :-)
Bei mir sollte sie eine serienmäßige x2 NVMe von Hynix in einem ASUS Zenbook Pro Duo 15 ersetzen. Die serienmäßige SSD war nicht überragend, auch nicht schlecht, nur eben mit 512GB zu klein. Wobei "zu klein" bei einer SSD schon bei 60, 70% Füllgrad beginnt, wenn man auf eine lange Lebensdauer Wert legt. Es gelten andere Regeln als bei einer Festplatte.
Der Einbau erfolgte mit äußerster Vorsicht, denn die NVMe-Disks sind sehr klein und sehr fragil. Das ist nackte, freiliegende Elektronik, nicht ein sauber gekapseltes Gehäuse mit robusten Steckern wie etwa eine SATA-Disk. Und wer möchte so ein kleines Teil schon schrotten, das über 300 EUR kostet? Aber es ging problemlos, die Betriebssystem-Partitionen wurden mit Acronis-True-Image (kostenlos für Käufer) dupliziert und es lief auf Anhieb.
Die technische Leistung und das Preis-Leistungs-Verhältnis der AORUS-Reihe wird in den Medien sehr gelobt und schlägt Top-Hersteller wie SAMSUNG derzeit deutlich. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Die Werte, die z.B. Crystal Benchmark anzeigt, sind beeindruckend, wenn auch womöglich etwas theoretisch. Praktisch sieht man es aber bereits beim "Erstkontakt", wenn nämlich von NVMe zu NVMe Partitionen kopiert werden: Das passiert auch bei etlichen GB in Sekundenschnelle. Da liegen Welten zwischen der AORUS und einer guten SATA-HD, aber auch noch zu einer guten SATA-SSD. Die Leistungsfähigkeit ist gigantisch.
Natürlich schlägt diese Leistung im Alltag nicht so durch, wenn es etwa um das Booten geht, da spielen ja noch andere Dinge eine Rolle. Trotzdem ist das nun sowohl unter Windows 10 wie unter Linux das schnellst bootende System, das ich bislang kenne. Die Ladezeiten großer Softwares sind spürbar minimiert.
Nun noch zum wichtigen und umstrittenen Thema Kühlung. Leistung fordert ihren Tribut, und so können NVMe's im Betrieb sehr heiß werden. Damit das nicht zur Zerstörung führt, haben alle Geräte eine temperaturabhängige Drosselung, so dass je nach Hersteller maximal 70, 80 oder auch 100°C nicht wesentlich überschritten werden. Das begrenzt dann wiederum die Leistung bei Dauerbeanspruchung gewaltig.
Es gibt dieses Modell auch ab Hersteller mit einem sehr ordentlichen Kühlkörper. In meinem Notebook hätte der keinen Platz gehabt. Bei sehr guter Wärmeabfuhr könnten die Kühlkörper bei NVMe's für eine höhere Dauerleistung sorgen. Praktisch ist das in Notebooks wahrscheinlich kaum der Fall. Und so wirkt die Wärmekapazität des Kühlkörpers so, dass eine Höchstleistung zwar länger abrufbar ist, aber die folgende Abkühlphase eben auch verlängert wird.
In der Praxis ist eine solche SSD problemlos ohne Kühler zu betreiben, ohne dabei 45-50° wesentlich zu überschreiten. Auch bei m Kopieren großer Datenmengen von langsameren Datenträgern oder über Netzwerk passiert da nichts Sichtbares. Von einem ähnlich schnellen Datenträger oder innerhalb desselben würde ich bei großen Datenmengen die Temperatur beobachten. Es droht keine Zerstörung aufgrund der integrierten Schutzmechanismen, aber evtl. Lebensdauerverkürzung.
Es gibt in letzter Zeit Stimmen, die meinen, dass die eigentlichen Speicherzellen durch hohe Temperaturen nicht beeinträchtigt werden, ja sogar regeneriert werden können. Das Problem wären dann nur die Controller. Für den Anwender ist das eine akademische Diskussion; wenn sein Datenträger als Ganzes durch niedrigere Temperaturen länger lebt, sind natürlich niedrigere Temperaturen und damit verlängerte Lebensdauer das Ziel.